Ökobilanz: Wie nachhaltig sind die ID. Modelle?
In jedem Lebensabschnitt eines Fahrzeugs – ob E‑Auto oder Verbrenner – wird CO₂ ausgestoßen. Um den Ausstoß zu bewerten, erstellen wir sogenannte Ökobilanzen. Sie machen Nachhaltigkeit messbar und helfen uns bei der Identifikation von Einsparpotenzialen von CO₂ und Energie. Die daraus resultierenden Reduktionsmaßnahmen tragen zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks bei.
Das und mehr erfahren Sie hier zur Ökobilanz:
- Die Ökobilanz für ein Elektroauto wird mittels einer ISO-genormten Methode erstellt.
- Spezifische Ökobilanzen helfen uns, gezielt die Umweltauswirkungen unserer Fahrzeuge im Detail zu verstehen.
- Die Verwendung von Grünstrom in der Herstellung und bei der Nutzung verbessert die Ökobilanz signifikant.
Ein Autoleben und seine Umweltwirkungen
Um eine CO₂-optimierte Herstellung von E-Autos zu ermöglichen, ermitteln unsere Expertinnen und Experten die CO₂-Hotspots des Fahrzeugs. Hierzu erstellen sie nach bestem technischen Ermessen eine Ökobilanz (Life Cycle Assessment, kurz LCA). Diese ISO-genormte Methode (DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044) erfasst die Einzelbauteile des Autos und ermittelt des Weiteren, wie das Fahrzeug über den gesamten Lebenszyklus auf die Umwelt einwirkt: von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzungsphase bis hin zur Zerlegung für das Recycling (ohne Hochvoltbatterie) der eingesetzten Materialien.
Ökobilanzen untersuchen dabei unterschiedliche Wirkungskategorien. Eine davon ist das Erderwärmungspotenzial (Global Warming Potential, kurz GWP). Um es zu ermitteln, werden bestimmte Umweltwirkungen in sogenannte CO₂-Äquivalente (CO₂e) umgerechnet. Anhand dieser Maßeinheit wird ihr Effekt auf das Klima vergleichbar mit CO₂-Emissionen gemacht.
Wie man Nachhaltigkeit messbar macht
Die in einer Ökobilanz berechneten Umweltwirkungen werden mit einer speziellen Software ermittelt, die eine Datenbank mit durchschnittlichen Informationen zur Liefervorkette enthält. Hiermit wird der Komplexität der den Bauteilen zugrundeliegenden Vorketten begegnet, die derzeit nicht in allen Details in Bezug auf Rohstoffe und Verarbeitungsschritte erfasst wird. Dies ergibt sich einerseits daraus, dass ein Fahrzeug aus mehreren tausend Bauteilen besteht, die ggf. je nach Verwendung und Fahrzeugproduktionsort aus unterschiedlichen Quellen bezogen werden. Andererseits befinden sich standardisierte Informationsflüsse für Vorketteninformationen derzeit industrieübergreifend noch in Entwicklung.
So ist zusammenfassend zu beachten, dass die Methodik und der Stand der Technik für die Erstellung von Ökobilanzen in der Automobilindustrie einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen. Wie oben beschrieben werden unter anderem allgemeine Daten und Annahmen zunehmend durch fahrzeug- und unternehmensspezifische Informationen ersetzt. Künftige Berechnungen können daher signifikant von vorhergehenden Ökobilanzwerten abweichen. Eine Ökobilanz ist somit stets als Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Erstellung unter den jeweiligen Annahmen zu verstehen. Sie stellt keine Produkteigenschaft dar und ist aktuell nicht für Vergleiche mit Ökobilanzen anderer Hersteller geeignet. Entsprechende harmonisierende Vorgaben wurden seitens der EU für das Jahr 2025 angekündigt. Für ausgewählte Themenbereiche wie die Batteriezellen erstellt Volkswagen separate Analysen. Dieses Vorgehen wird auch als spezifische Ökobilanz bezeichnet. Obwohl sich wie beschriebenen Ökobilanzen stetig weiterentwickeln, ermöglicht das jeweilige Ergebnis die Identifikation von Optimierungsansätzen zur gezielten Reduzierung der CO₂-Äquivalente.
Hebel zur Optimierung der Ökobilanz
Um die Ökobilanzen der Fahrzeuge zu optimieren, arbeiten wir zum einen an der Reduzierung der CO₂-Emissionen, die in der Herstellungsphase entstehen, zum Beispiel, indem wir die Batteriezellen mit Grünstrom fertigen oder CO₂-optimierte Aluminiumbauteile verwenden. Zum anderen verwenden die aktuellen Fahrzeuge des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) eine vollständig neue und hocheffiziente Antriebsgeneration. Sie ermöglicht nicht nur hohe Reichweiten, sondern reduziert auch den Energieverbrauch in der Nutzungsphase. Fahrerinnen und Fahrer haben bei der Nutzung zudem selbst einen großen Hebel in der Hand, um CO₂-Emissionen zu vermeiden: durch das Laden des Fahrzeugs mit Grünstrom – etwa aus Windkraft.