Daniel Batz

Best-of DFB-Pokal 2019/20

Der FC Bayern München gewinnt zum 20. Mal den DFB-Pokal. So weit, so gut. Überraschungen gab es dennoch viele. Ein Rückblick auf die packendsten und emotionalsten Momente im diesjährigen Pokalwettbewerb.

Klein gegen Groß, Dorfverein gegen Bundesligist – das ist der DFB-Pokal. Auch diese Saison haben wieder 64 Vereine – von Erster Bundesliga bis Sechster Liga – davon geträumt, zum Endspiel nach Berlin zu fahren. Am Ende jubelt dann doch wieder der Rekordsieger aus München. Dennoch gab es faustdicke Überraschungen.

1. Runde

SC Verl - FC Augsburg 2:1 

Der westfälische Regionalligist sorgt für die klassische Erstrunden-Sensation und kegelt die Schwaben aus dem Wettbewerb. Erst schießt Marek Suchý ein Eigentor, dann verzweifeln die Augsburger an Robin Brüseke, dem glänzend parierenden Keeper der Ostwestfalen.

SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt 3:5

Dieses Südwestderby entwickelt sich zum Torfestival. Zweimal legt Drittligist Mannheim vor, zweimal schlägt Bundesligist Frankfurt zurück. Die Eintracht wankt, bleibt aber standhaft – und zieht eine Runde weiter.

Karlsruher SC - Hannover 96 2:0

Anders bei Hannover 96: Zunächst verliert der niedersächsische Bundesliga-Absteiger seine ersten Ligaspiele, danach folgt eine Pleite beim Zweitliga-Aufsteiger aus Karlsruhe. Ein rundum misslungener Auftakt in die neue Saison.

Rundenheld, Runde 1: Ante Rebić (Eintracht Frankfurt)

Mit einem blitzsauberen Hattrick entscheidet der bullige Kroate die Partie quasi im Alleingang.

2. Runde

Hertha BSC Berlin - Dynamo Dresden 5:4 i. E.

Wild wird es in Runde zwei: Erst führt die „Alte Dame“ Hertha, dann gerät sie zweimal in Rückstand und rettet sich gerade so in die Verlängerung. Letztlich können sich die Berliner bei ihrem Torhüter Thomas Kraft bedanken, der im Elfmeterschießen zwei Elfmeter hält.

1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 6:5 i. E.

Auch beim Sieg der Pfälzer gegen die klassenhöheren Franken spielen die Torhüter die Hauptrolle. Weil sich der Nürnberger Keeper Patric Klandt verletzt, als das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft ist, muss Außenverteidiger Enrico Valentini zwischen die Pfosten. Das macht er gut, aber einen Elfmeter pariert er nicht.

VfL Wolfsburg - RB Leipzig 1:6

Der VfL Wolfsburg erlebt einen finsteren Pokalabend. Gleich sechsmal klingelt es im Kasten der „Wölfe“. Die „Bullen“ aus Leipzig sind an diesem Abend nicht zu bändigen.

Rundenheld, Runde 2: Lennart Grill (1. FC Kaiserslautern)

Erst lässt sich Torwart Lennart Grill von einem Nürnberger Spieler unbedrängt den Ball vom Fuß stibitzen, was zum späten Ausgleich in der 89. Minute führt. Dann wird er doch noch zum Rundenhelden, weil er einen Elfmeter hält.

Achtelfinale

FC Bayern München - TSG Hoffenheim 4:3

Was für ein turbulentes Spiel! Die Partie beginnt mit Eigentoren von Jérôme Boateng und Benjamin Hübner. Dann knipsen die Bayern dreimal und wirken wie der sichere Sieger. Doch ein Doppelpack von Munas Dabbur sorgt noch mal für Hochspannung. Reicht aber nicht, die Bayern ziehen ein ins Viertelfinale.

1. FC Saarbrücken - Karlsruher SC 5:3 i. E.

Mal ehrlich: Bis zum Elfmeterschießen ist das Duell der Saarländer gegen die Badener ein ziemlich ödes Gekicke. Dann kommt es zum Elfmeterschießen – und der Underdog gewinnt. Saarbrücken ist somit der einzige Amateurverein, der im Viertelfinale mitmischt.

SV Werder Bremen - Borussia Dortmund 3:2

Die Grün-Weißen von der Weser sorgen im Achtelfinale für einen Paukenschlag. Lange Zeit überlegene Dortmunder fliegen überraschend raus gegen beherzt kämpfende Bremer.

Eintracht Frankfurt - RB Leipzig 3:1

Dass die SGE gegen hochkarätige Gegner bestehen kann, hat sie schon häufig bewiesen. RB Leipzig bezwingen die Hessen gleich zweimal hintereinander – innerhalb von nur zehn Tagen. Erst in der Bundesliga, dann im Pokal.

Rundenheld, Achtelfinale: Daniel Batz (1. FC Saarbrücken)

Der Mann der Stunde und der Runde? Klarer Fall, der Keeper des Underdogs aus Saarbrücken. Warum? Weil er immer mehr zum Elfmeterkiller avanciert. 

Viertelfinale

Eintracht Frankfurt – SV Werder Bremen 2:0

Gegen Leipzig noch büffelstark, diesmal mit ein bisschen Glück: Mithilfe des Video-Assistenten gehen die Frankfurter durch André Silva in Führung, Daichi Kamada baut die Führung  aus. Danach wird es hektisch und hart auf dem Platz. Beide Teams beenden das Spiel zu zehnt. Die Bremer grämen sich, Frankfurt träumt weiter von Berlin.

1. FC Saarbrücken - Fortuna Düsseldorf 7:6. i. E.

Die Sensationskicker des 1. FC Saarbrücken ziehen als erster Viertligist überhaupt ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Was für ein Fußballjahr für die Saarländer, aufgestiegen sind sie nämlich auch noch. 

Rundenheld, Viertelfinale: Daniel Batz (1. FC Saarbrücken)

Schon wieder dieser Daniel Batz. Erst pariert er in der regulären Spielzeit einen Elfer, dann hält er im Elftmeterschießen alle Bälle, die auf sein Tor zufliegen. Vier an der Zahl. Wahnsinn!

Halbfinale

1. FC Saarbrücken - Bayer 04 Leverkusen 0-3

Beim leisesten Jahrhundertspiel aller Zeiten endet die Saarbrücker Erfolgsgeschichte. Das Spitzenteam vom Rhein ist zu abgebrüht an diesem Abend. Die Werkself zieht souverän ins Finale ein und träumt vom zweiten Titelgewinn nach 1993.

FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 2-1 

Nach einer frühen Führung sieht es so aus, als spazierten die Münchener gemütlich ins Pokalfinale. Doch je länger das Spiel dauert, desto besser wird die Eintracht. Es reicht zwar für den zwischenzeitlichen Ausgleich, die Sensation bleibt aber aus. Mal wieder fahren die Bayern nach Berlin.

Rundenheld, Halbfinale: Thomas Müller (FC Bayern München)

Zwar schießt er kein Tor, dennoch ist Müller omnipräsent. Es wirkt, als gäbe es ihn dreimal auf dem Platz. Eine unglaubliche Lauf- und Kampfleistung, gekrönt von einem Assist zum 1:0 macht ihn zum Rundenheld.

Finale

Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern München 

Jubel, Double, Heiterkeit: Der FC Bayern München ist und bleibt das Nonplusultra im deutschen Fußball. Gegen Bayer 04 Leverkusen reichen 60 gute Minuten, um zum 20. Mal deutscher Pokalsieger zu werden. Herzlichen Glückwunsch!

Rundenheld, Finale: Robert Lewandowski (FC Bayern München)

Für Stürmer wie ihn wurde der Begriff „Tormaschine“ erfunden. Robert Lewandowski knipst natürlich im Finale und wird damit zum fünften Mal Torschützenkönig im DFB-Pokal. Das ist – natürlich – ein Rekord.

DFB-Pokal Finale

Pokalheld 2019/20: Daniel Batz (1. FC Saarbrücken)

Rundenhelden gab es viele, aber es gibt nur einen Pokalhelden. Der Saarbrücker Keeper wuchs mehrfach über sich hinaus. Er parierte einen Elfmeter nach dem anderen – und bescherte seinem Team damit den Einzug ins Pokal-Halbfinale. Glückwunsch, Daniel Batz!

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