UEFA EURO 2020TM:
St. Petersburg – eine Stadt im Fußball-Zenit
Während in Moskau gleich vier große Traditionsvereine um Fans buhlen, gibt es in St. Petersburg nur Zenit – das allerdings seit einigen Jahren den Fußball im Land dominiert.
Während in Moskau gleich vier große Traditionsvereine um Fans buhlen, gibt es in St. Petersburg nur Zenit – das allerdings seit einigen Jahren den Fußball im Land dominiert.
Das ist unser Local Vladislav
Fußball, ich kann dich hören
Fußball ist ein Spiel für die Sinne. Man kann ihn sehen, riechen, tasten und hören. Was aber, wenn das Hören nicht möglich ist? Wenn dieser Sinn völlig entfällt? Für die 31-jährige Margarita Nikulina aus St. Petersburg ist das Alltag. Denn sie ist taub. Das hält sie jedoch nicht davon ab, täglich alles auf dem Platz zu geben.
In ihrem Team für gehörlose Fußballerinnen ist für Margarita das Wichtigste, „sich gegenseitig auf dem Platz zu spüren. Mit Intuition zu spielen, da man sich gegenseitig nicht auf dem Feld hören kann oder miteinander kommunizieren kann.“ Freundschaft und Vertrauen sind hier das Wichtigste.
Ihre Leidenschaft geht sogar so weit, dass sie sich nach einer verletzungsbedingten zehnjährigen Pause wieder zurückgekämpft und wieder auf dem Platz Fuß gefasst hat. Das ist es, was Fußball ausmacht: Leidenschaft und unbändiger Wille. Egal, welche Hürden einem das Schicksal in den Weg stellt.
Viertelfinale
2. Juli
Schweiz - Spanien
Vladislav zeigte uns ein sehr spezielles Natur-Phänomen in St. Petersburg, die „White Nights“. Im Sommer wird es hier praktisch nicht dunkel, sodass die Stadt auch nachts immer auf den Beinen ist. An seinem letzten Spieltag bekam er dann auch noch mal das komplette Drama geliefert. Spanien erreichte durch einen packenden Thriller im Elfmeterschießen gegen die Schweiz das Halbfinale.
Matchday 3
21. Juni
Finnland – Belgien
Vladislav war diesmal richtig aktiv, stieg auf sein Fahrrad und zeigte uns einige coole Locations an denen sich St. Petersburgs Jugend trifft. Am Abend erlebte er dann einen wunderbaren Sonnenuntergang am Stadion und stark aufspielende Belgier gegen Finnland.
23. Juni
Schweden – Polen
Am Ende der Gruppenphase hatten wir noch einmal Gänsehaut in St. Petersburg. Zum einen war Vladi mit uns über den Dächern seiner Stadt und hat uns das atemberaubende Panorama bei Sonnenuntergang gezeigt. Zum anderen waren wir im Stadion und haben gesehen, wie Polen und Schweden um den Einzug in die nächste Runde kämpften. Jetzt erst mal durchatmen!
Matchday 2
16. Juni
Finnland – Russland
St. Petersburg goes crazy!
Die Stadt hat Bock auf die UEFA EURO 2020TM hochgestellt. Vladislav hat sich davon selbst überzeugt und ist für uns mal etwas durch die UEFA Fanzone geschlendert. Die perfekte Location, um sich vor dem Match mit anderen Fans gemeinsam in Stimmung zu bringen.
Matchday 1
Die UEFA EURO 2020TM hat nun auch St. Petersburg erreicht.
Unser Local Vladislav war einen Tag vor dem ersten EM-Spiel zwischen Belgien und Russland vor der Arena und hat bei perfektem Fußballwetter noch mal die Ruhe vor dem Sturm sowie die traumhafte Kulisse genossen.
Am Spieltag selbst war es dann aber vorbei mit der Ruhe. Fangesänge, Fahnen, Farben und Fußballatmosphäre pur waren hier angesagt. Und das Spiel hatte es dann auch noch in sich.
14. Juni
Polen – Slowakei
12. Juni
Belgien – Russland
St. Petersburg und die UEFA EURO 2020TM
Nach Jahrzehnten im nur 21.000 Zuschauer fassenden Petrowski-Stadion bekam Zenit St. Petersburg vor der WM 2018 seinen eigenen schicken Fußballtempel. Nach der Fertigstellung im April 2017 war das Sankt-Petersburg-Stadion gleich einer der Austragungsorte des FIFA Confed Cups; auch das Finale wurde hier gespielt. Bei der WM 2018 war St. Petersburg dann Gastgeber bei sieben Partien, 2022 wird hier das Champions-League-Finale stattfinden.
Nach dem Ausfall von Dublin als Spielort werden bei der UEFA EURO 2020TM insgesamt sieben Spiele in St. Petersburg stattfinden, davon sechs Gruppenspiele und ein Viertelfinale. Pandemiebedingt sollen nach aktuellen Planungen 30.050 Fans, also rund 50 Prozent der Stadionkapazität, live dabei sein können.
St. Petersburg und der Fußball
In St. Petersburg dreht sich alles um den größten Klub der Stadt und derzeit erfolgreichsten des Landes: Zenit St. Petersburg. 1925 hieß die Stadt zu Ehren Lenins, des Gründers der Sowjetunion, noch Leningrad. In diesem Jahr wurde in einer örtlichen Metallfabrik der Klub gegründet, der nach diversen Umbenennungen mal Zenit St. Peterburg werden würde. 1944 gewann er, damals noch unter dem Namen Zenit Leningrad, erstmals den UdSSR-Pokal. Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Triumph eine große Bedeutung für die gebeutelte Stadt. Erst wenige Monate zuvor war Leningrad von der Blockade der Wehrmacht durch die Rote Armee befreit worden. Nach dem Krieg blieben die Erfolge weitestgehend aus. Nur einmal, 1948, konnte Zenit den sowjetischen Meistertitel holen.
2005 übernahm ein großes russisches Erdgasunternehmen den Verein, seitdem geht es bei Zenit nicht nur finanziell bergauf. Nachdem der Niederländer Dick Advocaat 2006 das Traineramt übernommen hatte, wurde Zenit 2007 erstmals russischer Meister und gewann 2008 sensationell den UEFA-Cup.
Auch in den Folgejahren spielte Zenit immer oben mit – 2010, 2012 und 2015 wurde der Klub Meister. Zwar sind in der Hauptstadt Moskau mit Lok, Spartak, ZSKA und Dynamo gleich vier Traditionsklubs beheimatet, die hin und wieder die St. Petersburger Vormachtstellung im russischen Fußball durchbrechen – zuletzt aber war Zenit wieder das Maß aller Dinge und wurde dreimal in Folge russischer Meister.
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Der größte Fußball-Moment der Stadt
Es ist bis heute der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: Nach dem Meistertitel 2007 mischte Zenit St. Petersburg im Folgejahr Europa auf, gewann durch ein 2:0 im Finale gegen die Glasgow Rangers 2008 den UEFA-Cup. Auf dem Weg dahin räumte Zenit im Halbfinale mit dem FC Bayern ein echtes Schwergewicht aus dem Weg. Und wie!
Mit einem 1:1 aus dem Hinspiel im Gepäck reisten die Bayern zum Rückspiel nach St. Petersburg, Zenit spielte damals noch im kleinen Petrowski-Stadion. Nur 21.000 Zuschauer passten in den veralteten Kessel auf der Insel Petrowski, den man ausschließlich über eine Brücke erreichen kann. In dieser speziellen Atmosphäre spielten sich die Russen mit den späteren Bundesliga-Stars Tymoshchuk und Pogrebnyak in einen Rausch und siegten 4:0. Das Münchner Star-Ensemble um Lahm, Klose, Ribéry und Schweinsteiger war an diesem 1. Mai 2008 komplett chancenlos. Im Tor musste Oliver Kahn in seiner letzten Europokalpartie eine ganz bittere Niederlage einstecken, 16 Tage später beendete er seine Karriere.