Oliver Kahn
Wenn er über den Austragungsort des Pokalfinals redet, gerät Oliver Kahn ins Schwärmen. „Ein fantastisches Stadion. Das ist mittlerweile eine echte Marke geworden, wegen der Atmosphäre, die dort herrscht. Das hat schon etwas ganz Spezielles“, sagt der langjährige Torwart des FC Bayern über das Berliner Olympiastadion. Er muss es wissen. Schließlich hat kaum ein anderer Spieler dort mehr Endspiele im DFB-Pokal bestritten und auch gewonnen wie der dreimalige Welttorhüter.
Nur Schweinsteiger triumphierte öfter
Sechsmal konnte Kahn den Pokal während seiner glanzvollen Karriere in den Hauptstadthimmel recken. Nur sein langjähriger Teamkollege Bastian Schweinsteiger tat dies noch einmal häufiger. Dabei benötigte Kahn vier Jahre Anlauf im Bayern-Trikot, bis er zum ersten Mal Pokalsieger wurde. 1998 war das, und der gebürtige Karlsruher erinnert sich noch genau: „Mit Giovanni Trapattoni standen wir im Pokalfinale gegen den MSV Duisburg.“ Es war ein Spiel, das bis zum Schluss spannend war. Erst in der vorletzten Minute erlöste Mario Basler seinen Torwart und die Bayern. 2:1! Kahn durfte zum ersten Mal Hand anlegen an der Trophäe, deren materieller Wert auf mindestens 100.000 Euro geschätzt wird.
Leiden im Elfmeterschießen
Im folgenden Jahr musste er dann zusehen, wie diesen Pokal der Gegner von Werder Bremen gewann. Nach einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen hatten die Bayern das Nachsehen.Es sollte jedoch auch das letzte Mal gewesen sein, dass der „Titan“ das Berliner Olympiastadion nach einem Pokalfinale als Verlierer verließ.Es folgten fünf Siege: 2000 revanchierten sich seine Bayern gegen Werder mit einem 3:0, 2003 bezwangen sie Kaiserslautern, 2005 Schalke 04, ein Jahr später die Frankfurter Eintracht.
Der Kreis schließt sich
Den krönenden Abschluss der Kahnschen Erfolgsstory bildete das Finale 2008 gegen Borussia Dortmund. 2:1 hieß nach Verlängerung – zehn Jahre nach seinem ersten Triumph in Berlin. Am Olympiastadion wird nun auch der Abdruck seiner Hände auf dem Walk of Fame verewigt – wo sonst?